Wie wird ein Diabetes mellitus festgestellt?
Dazu muss der Patient nach einer 12 stündigen Nüchternphase 75 g Glukose trinken. Unmittelbar vor dem Trunk, sowie ein und zwei Stunden danach wird Blut aus der Vene abgenommen. Ein Diabetes mellitus liegt vor bei einer Nüchtern-Plasmaglukose von ≥ 7,0mmol/l (126mg/dl) und einem 2-Stunden-Wert im venösen Plasma ≥11,1mmol/l (≥200mg/dl). Der 1-Stunden-Wert wird zur Diagnostik der gestörten Glukosetoleranz – einer Vorstufe des Diabetes mellitus benötigt. Der Blutzuckerbelastungstest kann entfallen, wenn der Nüchternblutzucker zweimal über ≥11,1mmol/l (220 mg/dl) lag.
Die Verwendung des HbA1c (sogenannter „Langzeit-Blutzucker-Wert“) zur Diagnosestellung erfolgt erst seit 2011. Dieser zeigt einen Diabetes an ab einem Wert von 6,5 % oder höher.
Bei manchen Frauen tritt erstmalig in der Schwangerschaft ein sogenannter Gestations-Diabetes auf. Der Schwangerschafts-Diabetes stellt, wie man heute weiß, ein Risiko für Mutter Kind und Kind dar. Daher gelten für seine Feststellung wesentlich tiefere Grenzwerte und strengere Diagnosekriterien: bereits EIN krankhafter Wert reicht für die Diagnose Schwangerschafts-Diabetes aus.