Gesundheitsuntersuchung
Der Check up steht Ihnen ab dem 18. Lebensjahr einmalig, ab dem 35. Lebensjahr alle drei Jahre zu. Ab dem 35 Lebensjahr oder auf Wunsch kann dabei auch eine Blutentnahme erfolgen. Diese Untersuchung ist sinnvoll, damit sich Hausarzt und Patient kennenlernen, um Risiken aufzuspüren und zu vermeiden.
Wir fragen hierbei nach familiär gehäuften Erkrankungen und dem Lebensstil (Nikotin, Alkohol, Drogen, Sport), messen den Blutdruck, führen einen einfachen Urin-Test durch und kontrollieren das Impfbuch. Medikamentenanamnese und Planung eventueller Kontroll-Untersuchungen und Koordination Ihrer Facharzttermine gehört dazu ebenso, wie die Sichtung alter Krankenunterlagen. Eventuelle Belastungen im Berufs- oder Privatleben, die psychosomatischen Hintergründe Ihrer Beschwerden können wir besprechen, genauso, wie die Einleitung einer Vorsorge-Kur oder einer medizinischen Rehabilitationsmaßnahme.
Hepatitis Früherkennung
Neu seit diesem Jahr ist, dass wir Sie beim Check up auch auf Hepatitis B und Hepatitis C untersuchen können. Diese Untersuchung ermöglicht erstmals, viele mit Hepatitis Infizierte aufzuspüren und zu behandeln. Sie soll dazu beitragen, das Ziel der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zu erreichen und die Hepatitis bis 2030 auszurotten.
Impfcheck
Wir schauen Ihr Impfbuch durch oder stellen Ihnen ein neues aus. Standard-Impfungen für alle Mitbürgerinnen und Mitbürger sind z. B. Tetanus, Keuchhusten und Masern-Röteln-Mumps. Ab dem 60. Lebensjahr und bei bestimmten Vorerkrankungen sollte eine Grippeschutz-Impfung (Influenza), eine Impfung gegen Pneumokokken und Gürtelrose (Zoster) erfolgen. Für Jugendliche und junge Erwachsene zwischen dem 9. und 26. Lebensjahr wird die Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs (HPV) empfohlen. Näheres finden Sie dazu im Impfplan der STIKO
Chlamydien-Test
Mädchen von 18 bis 25 Jahren können sich auf Kosten der Krankenkasse auf Chlamydien untersuchen lassen.
Aorten-Screening
Bei Männern ab 65. Lebensjahr sollte eine Ultraschall-Untersuchung der Hauptschlagader (Aorta) durchgeführt werden. Diese Untersuchung ist dann eine Vorsorge-Leistung der gesetzlichen Krankenversicherung. So können frühzeitig Verkalkungen und vor allem die gefährliche Erweiterung der Aorta (Aneurysma) aufgespürt und damit auch behandelt werden. Bei Raucherinnen und Rauchern raten wir auch zu dieser wenig belastenden Untersuchung (IGeL).
Der Ältere Mensch – Geriatrisches Assessment
Ab 70. Lebensjahr führen wir eine gezielte Untersuchung auf eventuelle Einschränkungen, die das Alter manchmal mit sich bringt, durch. So können wir gegebenenfalls auch frühzeitig Maßnahmen einleiten, die die Patientinnen und Patienten und ihre Angehörigen unterstützen können.
Arm-Bein-Index (IGel)
Der Arm-Bein-Index (ABI) hilft, Durchblutungsstörungen frühzeitig erkennen und behandeln zu können. Er ist eine empfindliche und genaue Untersuchung, um die Diagnose einer Verschlusskrankheit der Beinschlagadern zu stellen oder auszuschließen. Die Messung des ABI ist für den Patienten nicht belastend und kann rasch und kostengünstig durchgeführt werden. Die Leitlinie empfiehlt sie als Routineuntersuchung.
Der Arm-Bein-Index ist das Verhältnis zwischen systolischem Blutdruck an der Knöchel- und Oberarmarterie. Er wird für beide Körperseiten getrennt gemessen. Verwendet werden die höheren Messwerte an Knöchel- und Oberarmarterie, da die Verwendung niedrigerer Werte die Wahrscheinlichkeit falsch positiver Ergebnisse erhöht.
Was bedeuten die Messwerte?
- 1,00-1,29 / normal
- 0,91–0,99 / bei Diabetes mellitus muß eine arterielle Verschlußkrankheit ausgeschlossen werden
- 0,71–0,90 / Hinweis auf leichte bis mittelschwere periphere arterielle Verschlußkrankheit
- kleiner 0,71 / kritische Durchblutungsstörung
Beim Diabetes mellitus bedarf das Ergebnis einer besonders kritischen ärztlichen Bewertung. Einen Abfall des ABI klären wir immer mittels Duplex-Untersuchung der Beingefäße ab.